„Two Simple Words Will Change How You Think About Your Entire Life“ verspricht der Klappentext. Ich würde sagen, es sind eher 4 Worte: Let Them und Let Me – zwei eingängige Schlagworte zur emotionalen Selbststeuerung.
Wie schon in „5 Second Rule“ präsentiert Mel Robbins eine Methode zum Selbstmanagement. Der Mehrwert ihres neuen Buchs liegt nicht in der Originalität des Konzepts, sondern in der Einfachheit und der affirmativen Kraft ihrer Schlüsselbegriffe. Robbins setzt statt auf komplexe Theorien auf einfache Leitwörter, die im Gedächtnis bleiben und sich leicht in den Alltag integrieren lassen.
In ihrem typischen zugänglichen Stil gibt Robbins direkte Anweisungen und klaren Rat. Ihr „Sorry to break it to you…“ entlarvt Ausreden und Selbsttäuschungen und lockert den zuweilen missionarischen Ton durch humorvolle Einschübe auf und motiviert, sich persönlichen Herausforderungen zu stellen.
„Let them Theory“ gliedert sich in Kapitel, die verschiedene Facetten des Themas beleuchten – von der Angst vor der Meinung anderer über den Wunsch, andere zu verändern, bis hin zur Stärkung zwischenmenschlicher Beziehungen. Robbins bietet anekdotenreiche Einblicke und einfache Übungen zur Selbstreflexion und Verhaltensänderung. Sie konzentriert sich dabei auf zwei wesentliche Schritte:
- Let Them: Die Überzeugung „You cannot change people, they only will change if they want to“ fördert eine Haltung, in der wir gelassen mit dem Mantra „Let Them“ auf die Aktionen anderer reagieren. Diese Selbstdisziplin – sie beschreibt in humorvollen Beispielen, wie viele Schleifen im inneren Dialog sie in manchen Situationen mit sich selbst ziehen muss – erzeugt genau das nötige Stück Abstand, das es braucht, um den zweiten Schritt zu gehen:
- Let Me: Andere sie selbst sein zu lassen ermöglicht die Distanz, aus der wir sie beobachten können um unsere Reaktion sorgfältig wählen zu können– ob wir nun intervenieren, die Situation akzeptieren oder uns zurückziehen. In jedem Fall: Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung! In sehr persönlichen Beispielen und einfachen Techniken wie dem ABC-DE Loop geht sie darauf ein, wie Let Me konstruktiv umgesetzt werden kann. Natürlich stellt sich im Lauf des Buches auch die Frage, wie lange man jemanden „lassen“ soll, und wann es Zeit ist das „Let me“ zum Beenden einer Beziehung zu nutzen. Auch hier ein „einfacher“ Satz als Orientierungspunkt: „Love the Person, not Their Potential“.
Die „Let them Theory“ ist ein lesenswerter Wegweiser für alle, die nach handfesten, sofort anwendbaren Ideen suchen, um aus dem Getriebensein auszusteigen und zu Ruhe und Selbststeuerung zurückzufinden. Die Simplifizierung und Beschlagwortung ist eine Gradwanderung aber Mel Robbins schafft es, wertvolle Einsichten zu vermitteln, ohne dabei den Unterhaltungswert zu vernachlässigen.
Das Buch regt auf motivierende Weise an, erste Veränderungen im Umgang mit anstrengenden und belastenden Umweltbedingungen anzustreben.